Eine Schischa (Shisha, Sheesha) ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. Im Gegensatz zur Bong wird in der Shisha Tabak mit Fruchtaromen oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der Begriff kommt aus dem Türkischen, andere Bezeichnungen sind Ghalyun (persisch) und Huka UrduHindi bzw. Hookah (wird auch im Englischen verwendet). In Ägypten und Palästina wiederum ist die Shisha allgemein auch als Nargileh bzw. Nargilah (نرجيلة), im griechischen Sprachraum als Narjilés (ναργιλές), in Syrien als Argileh (أرجيلة) bekannt.

Geschichte
Das Prinzip der Shisha soll aus Indien stammen. Dort soll sie aus einem in eine Kokosnuss gesteckten Bambusstock bestanden haben.

Ab dem 16. Jahrhundert gelangte die Shisha zu den Osmanen. Um die Shisha entwickelte sich eine Gemeinschaftskultur, die bis heute Bestand hat. Die Popularität der Wasserpfeife verbreitete sich ebenfalls im Iran und übertrug sich von dort in weite Teile der arabischen Welt. Die Shisha wurde in vielen arabischen Ländern ein fester Bestandteil der Kultur; das gemeinsame Rauchen wurde und wird bis heute als Symbol der Gastfreundlichkeit angesehen. In der Türkei wurde die Wasserpfeife in ihrer heutigen Erscheinungsform verbreitet. Von dort aus wurde sie in die westliche Welt exportiert, wo sie im 20. Jahrhundert als alternative Form des Tabakrauchens akzeptiert wurde.

Speziell in Europa erfreut sie sich heute wachsender Beliebtheit. In vielen Städten gibt es bereits Cafés und Bars, in denen Wasserpfeifen bestellt werden können. Auch in Parks oder anderen öffentlichen Freizeiteinrichtungen gehen vor allem junge Menschen dem Shisha Konsum nach.

Wasserpfeifentabak
Der Wasserpfeifentabak ist ein spezieller Tabak, der aus einer Mischung von Tabak, Melasse und Glycerin besteht. Er ist deutlich feuchter als Pfeifen- oder Zigarrentabak. Vor allem im europäischen Raum wird aromatisierter Tabak geraucht. Er ist in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Die wohl bekannteste davon ist Doppelapfel; es gibt jedoch neben weiteren Apfelsorten noch viele andere Sorten, wie zum Beispiel Kirsche, Minze, Orange, Zitrone, Mango, Vanille, Banane, Cappuccino, Karamell, Kokosnuss, Erdbeere, Melone und auch Cola. In arabischen Ländern, im Iran und in Aserbaidschan wird mehrheitlich nicht aromatisierter Tabak geraucht. Teilweise wird der Tabak dort durch die Zugabe von Orienttabaken und Honig selbst aromatisiert. Seltener ist die Zugabe von Rosenwasser in der Bowl oder spezieller Hölzer zur Kohle.

Wasserpfeifentabak ist von seiner Konsistenz her nicht mit gewöhnlichem Tabak zu vergleichen und hat wegen seinem viel höheren Feuchthaltemittelanteil (ca. 27 %) eine klebrige, teigartige Konsistenz. Auf Grund dieser Feuchtigkeit tritt Wasserpfeifentabak derzeit mit geltenden Qualitätsmerkmalen der deutschen Tabakverordnung von 1977 in Konflikt, wonach Rauchtabak nur maximal 5% Feuchthaltemittelanteil enthalten darf. Seitdem der Zoll 2004 begann, die Einfuhr von gegen diese Richtlinie verstoßendem Tabak zu unterbinden, gibt es speziellen Tabak für den Deutschen Markt. Dieser wird von den Rauchern meist nachträglich mit Glycerin aus der Apotheke befeuchtet, was aber meist nicht dieselbe Qualität hervorbringt wie Tabak, dem bereits bei der Produktion Feuchthaltemittel zugegeben wird.

Einige Raucher versuchen sich seither auch an der Eigenproduktion von Shisha Tabaken und bedienen sich hierzu zum Beispiel Anleitungen aus dem Internet. Meist führt dies aber nur zu geringem bis keinem Erfolg, da viel Übung und geeignete Zutaten benötigt werden.

Wasserpfeifenkohle
Die Wasserpfeifenkohle (auch Fachma genannt), ist meist Holzkohle ohne chemische Zusätze wie Petroleum, die zum Rauchen einer Wasserpfeife verwendet wird. Man unterscheidet zwei Arten: Es gibt zum einen selbstzündende Kohletabletten, die geringe Mengen Schwarzpulver enthalten und so mit Hilfe eines Feuerzeugs angezündet werden können und je nach Art etwa 30 bis 60 Minuten glühen. Diese Kohletabletten besitzen in der Regel einen Einheitsdurchmesser von 33 oder 40 Millimetern.

Als Alternative kann sogenannte Naturkohle verwendet werden. Diese besteht häufig aus gepressten Kokosnussschalen (Cococha) mit einem sehr hohen Heizwert. Andere Arten von Naturkohle werden aus Orangen- oder Olivenbaumholz gewonnen. Diese Kohlearten sind meist schwefelfrei und besitzen eine Stabform. Diese Kohle muss zwingend mindestens 5-10 Minuten auf dem offenen Feuer oder Kohleanzünder durchgeglüht werden.

Aufbau
Eine Shisha entspricht im Aufbau einer chemischen Waschflasche. Sie besteht aus mindestens vier Teilen: einem Gefäß, einer Rauchsäule, einem Topf und einem Schlauch. Das Gefäss wird Bowl oder Vase genannt. Es ist häufig verziert und besteht aus Glas oder Metall. Auf die Bowl wird die Rauchsäule gesteckt oder geschraubt. Sie ist im Allgemeinen aus Metall, welches mit Chrom oder Messing beschichtet wurde und ebenfalls verziert sein kann. Auf die Rauchsäule wird der Topf bzw. Kopf gesetzt. Es handelt sich dabei um ein kleines Gefäss aus Ton oder Metall, das an seiner Unterseite Löcher aufweist. An der Rauchsäule befindet sich mindestens ein „Schlauchadapter“ für einen Schlauch. Es gibt auch Wasserpfeifen mit zwei, drei oder vier Schlauchadapter. Moderne Shishas besitzen ausserdem ein einfaches Druckventil/Rückschlagventil an der Rauchsäule. Der Schlauch einer Shisha besteht oft aus Leder, Kautschuk oder Kunststoff. Es gibt viele verschiedene Varianten: Zerlegbare Rauchsäulen, Kohleteller, andere Materialien und vieles mehr. Die Grösse der zusammengesetzten Shisha ist sehr unterschiedlich. In Shisha-Cafés werden meistens Pfeifen mit Höhen von 60 bis 90 Zentimetern angeboten. Mini-Shishas bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern eignen sich nur bedingt zum regelmässigen Tabakkonsum.

Funktionsweise
Um eine Wasserpfeife zu rauchen, füllt man das Wassergefäss (Bowl) und steckt den Aufsatz auf seine Öffnung. Das Rohr muss dabei etwa zwei bis drei cm in das Wasser hineinragen. Danach befüllt man den Tabakkopf am oberen Ende des Aufsatzes mit Wasserpfeifentabak (vgl. Wasserpfeifentabak) und deckt diesen mit einem speziellen Sieb oder gelochter Alufolie ab. Oben auf das Sieb oder die Alufolie legt man ein Stück glühende Wasserpfeifenkohle. Die Kohle kann bei nicht-aromatisierten Tabaken direkt auf den Tabak gelegt werden. Durch die glühende Kohle wird die im Wasserpfeifentabak enthaltene Feuchtigkeit mit den Aromastoffen erhitzt und verdampft. Wenn man nun am Mundstück zieht, entsteht in der Flasche ein Unterdruck, der blubbernd durch Rauch aus dem Rohr ausgeglichen wird. Der Wasserpfeifentabak wird also nicht direkt verbrannt, sondern eher gedünstet. Aufgrund des langen Weges durch das Metallrohr, das Wasser und den Schlauch ist der aromatisierte Rauch sehr kühl und viel angenehmer als Tabakrauch einer Zigarette oder einer Tabakspfeife. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, indem Eis ins Wasser der Bowl gegeben wird oder die Bowl in einen Eimer mit Eiswürfeln gestellt wird. Einige Shishas besitzen auch spezielle Behälter direkt an der Rauchsäule zur Eiszufuhr.

Die Bowl kann auch mit anderen Flüssigkeiten, zum Beispiel Whiskey oder Rotwein gefüllt werden. Bei alkoholhaltigen Füllflüssigkeiten gelangt der Alkohol durch das Inhalieren über die Lunge in den Blutkreislauf.

Zu beachten ist, dass bei der Füllung des Kopfes der Tabak nur locker in den Kopf gefüllt wird, weil sich ein zu stark gefüllter Kopf nur schwer rauchen lässt. Bei der Alufolie empfiehlt es sich, dass die spiegelnde Seite nach oben zeigt. Wenn der Tabak zu schnell durchbrennt, kann zusätzlich ein leeres Teelicht benutzt werden; dazu muss der Raucher den Boden vom Wachs abtrennen, Löcher in den Boden stechen, diesen dann mit dem Boden nach oben auf den Tabak legen und dann die Alufolie darüber ziehen. Somit liegt die Kohle nicht direkt auf dem Tabak.

 

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